Wird Google der Big Player im Metaverse?
Die virtuelle Parallelwelt des Metaversums wird für den Handel immer relevanter. Markenpräsenz in dem digitalen Raum, der virtuelle und physische Realität vereint, ist längst keine Seltenheit mehr. Aber wie kommt das Metaverse bei Konsument:innen an und welche Nutzung können sie sich zukünftig vorstellen? Diese Fragen beantwortet das ECC KÖLN mit einem Studienupdate der im September erschienenen ECC CLUB Studie „Metaverse – Unendliche Weiten für den Handel?“. Fazit: Rund 50 Prozent der Befragten können sich eine zukünftige Nutzung des Metaverse vorstellen – und das mit einer Nutzungsfrequenz von durchschnittlich 15 Stunden pro Woche. Bei der digital affinen Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen liegt die potenzielle Nutzungsfrequenz fast doppelt so hoch (28 Stunden wöchentliche Nutzung). Damit ist die von den Konsument:innen vorhergesagte Aufenthaltsdauer in Metaverse-Räumen auf einem ähnlich hohen Niveau wie die aktuelle Social-Media-Nutzung (13 Stunden wöchentlich in der Gesamtbevölkerung, 25 Stunden bei den 18- bis 29-Jährigen).
Google als präferierter Anbieter von
Metaverse-Produkten
Die großen US-amerikanischen Tech-Unternehmen Google, Microsoft und Meta sind längst in der virtuellen Parallelwelt präsent. Und obwohl Meta sich diesen Fokus auch zum Namen gemacht hat, können sich die Befragten am ehesten Google (30 %) als Betreiber von Metaverse-Plattformen vorstellen. Auf Platz Zwei folgt Mircosoft (22 %) und auf Platz Drei Meta (15 %). Auch bei den jüngeren Konsument:innen ist diese Tendenz ähnlich. Aber: Platz Zwei des bevorzugten Metaverse-Anbieters belegt bei den 18- bis 29-Jährigen gleichauf mit Microsoft das chinesische Unternehmen TikTok (24 %).
„Ein Stück vom Metaverse-Kuchen abbekommen: Das ist vor allem für die großen Tech-Konzerne gerade eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Dabei war die Ursprungsidee des Metaversums vor allem eine von den großen Internet-Riesen unabhängige Lösung zu schaffen. Wir sehen jetzt: Metaverse-Interessierte sehen die neue virtuelle Welt mit der Brille des Bekannten und Bewährten. Daher sind Google, Facebook & Co. in der Pole Position. Alternativen sind (noch) schlecht vorstellbar“,
so Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Customer Insights am IFH KÖLN.
Offenheit für Avatare noch verhalten
Sich mit einem Avatar durch die Welten des Metaversums zu bewegen ist erst für die Wenigsten (27 %) vorstellbar; auch hier zeigen sich jüngere Konsument:innen interessierter (40 %). Dennoch sind die möglichen Anwendungen des eigenen digitalen Abbilds in Form eines Avatars für die Befragten schon benennbar: Vor allem das Ausprobieren von Outfits/Styles (13 %), als auch der mögliche Wechsel von Anbietern und Marken (8 %) bietet für die Handelsbranche vielfältige Ansätze der Kundenansprache.
Über die Studie
Die ECC CLUB Studie 2022 „Metaverse – Unendliche Weiten für den Handel?“ untersucht die Einstellungen von deutschen und amerikanischen Konsument:innen zum Metaverse und begleitenden Technologien wie VR-Brillen und Kryptowährungen. Dabei wird sowohl zwischen den Ergebnissen der Befragung in Deutschland und USA als auch zwischen Ergebnissen der Gen Z und Gen Y differenziert. Daraus abgeleitet enthält die Studie Handlungsempfehlungen für Handels- und Hersteller-unternehmen. Für die Studie wurden im Juli und August 2022 über 1.000 Konsument:innen befragt. Im November 2022 wurde die Studie mit neuen Daten aus einer Erhebung des Trend Check Handel ergänzt. Im Fokus des Studien-Updates steht unter anderem die praktische Umsetzung von Metaverse-Produkten, wie Anbieter oder das Nutzen von Avataren.
Die Studie wurde mit freundlicher Unterstützung der Mitglieder des ECC CLUB realisiert und kann kostenfrei heruntergeladen werden.
Auch im Rahmen der ECC WEB TALKS widmen wir uns dem Thema Metaverse. Am 6. Dezember 2022 um 11 Uhr diskutieren Dr. Ralf Deckers und Marliyn Repp, stellvertretende Geschäftsführerin Mittelstand-Digital Zentrum Handel, zu den Potenzialen des Metaverse für den Handel. Hier geht es zur kostenlosen Anmeldung: