Herausforderungen von Möbelhersteller bei der Produktvisualisierung und der Kundeninteraktion
Die Welt des Interior Designs steht vor der Herausforderung, dass herkömmliche Methoden der Produktvisualisierung teilweise an ihre Grenzen stoßen. Fotos und Videos reichen oft nicht aus, um Kunden eine authentische Vorstellung davon zu vermitteln, wie einzelne Möbelstücke sowie verschiedene Kombinationen dieser in ihrem eigenen Raum wirken werden. Hier setzt Augmented Reality (AR) an, indem über herkömmliche 2D- oder 3D-Konfiguratoren hinausgegangen wird.
Durch die Integration von Augmented Reality können Möbelstücke in den realen Raum projiziert werden. Der entscheidende Vorteil liegt dabei in dem Realismus der Produktvisualisierung. Dabei werden Lichtverhältnisse und Perspektiven präzise berücksichtigt. Diese Qualität geht über die bloße Überzeugungskraft hinaus und schafft ein beeindruckendes Kundenerlebnis. Diese innovative Technologie wird in der Möbelbranche, nicht nur das Vorstellungsvermögen der Endnutzer zu unterstützen, sondern auch die Art und Weise verändern, wie wir Möbel erleben und unsere Räume gestalten.
Herausforderungen von Möbelhersteller bei der Produktvisualisierung und der Kundeninteraktion:
Innovative Produktvisualisierung in der Möbelbranche: Status quo und Potenzial – Studie von 38 führenden Möbelhersteller
Die Möbelbranche ist geprägt von ästhetischen Ansprüchen und einem hohen Bedarf an visueller Präsentation. In einer umfassenden Studie von paradys, haben sie die aktuelle Nutzung verschiedener Produktvisualisierungsvarianten auf den Homepages von 38 Premium-Möbelherstellern analysiert. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Zurückhaltung bei der Nutzung innovativer Visualisierungsmedien. Lediglich digitale Vorreiter wie Vitra oder USM setzen hierbei Maßstäbe:
Produktfotos: 97%
Traditionelle Produktfotos dominieren nach wie vor die Online-Präsentation von Möbeln. Sie bieten statische Ansichten und vermitteln einen ersten Eindruck, sind jedoch oft limitiert in der Möglichkeit, Kunden eine umfassende Vorstellung des Produkts zu vermitteln. Beispiele sind: Cassina, Hülsta, Kettnaker.
Produktvideos: 15%
Obwohl Videos als visuelles Medium an Bedeutung gewinnen, werden sie in der Möbelindustrie vergleichsweise selten genutzt. Videos ermöglichen eine dynamischere Darstellung der Möbel, jedoch scheinen viele Hersteller noch zögerlich zu sein, wenn es um die Produktion von hochwertigem Videomaterial geht. Beispiele sind: Bretz, edra, Minotti
WebAR: 5%
Die Nutzung von WebAR (Augmented Reality direkt im Webbrowser) ist noch gering. WebAR ermöglicht eine niedrigschwellige Einführung von Augmented Reality, um jeweils ein Objekt in den realen Raum zu projizieren. Hier besteht offensichtlich noch Aufklärungsbedarf über die Vorteile und Möglichkeiten dieser innovativen Visualisierungstechnologie. Beispiele sind: USM, Vitra
AR-App und VR: 0%
Die Verwendung von dedizierten Augmented Reality-Apps und Virtual Reality bleibt bisher von Möbelherstellern ungenutzt – im Gegensatz zu anderen Branchen wie u.a. Automobil mit Porsche oder im Sanitär-Bereich mit Villeroy & Boch.
Virtueller Verkaufsraum: 2,5%
Die Idee eines virtuellen Verkaufsraums, den physischen Showroom in den digitalen Bereich zu transportieren. Der Kunde kann sich somit durch den Showroom klicken und erhält so ein lebendigeres Erlebnis als bei klassischen Produktfotos. In der Praxis wird dies nur von einer geringen Anzahl von Möbelherstellern genutzt. Beispiel ist: Hülsta
2D/3D-Konfigurator: 30%
Ein Lichtblick in der Studie ist die relativ häufige Nutzung von 2D/3D-Konfiguratoren. Diese ermöglichen es den Kunden, Möbel nach ihren individuellen Vorstellungen anzupassen. Diese interaktiven Werkzeuge sind bereits auf dem Vormarsch und könnten den Weg für weitere innovative Visualisierungstechnologien ebnen. Beispiele sind: Cassina, Christopher Guy
Room-Planner: 10%
Die Verwendung von Room-Plannern, die es Kunden ermöglichen, Möbelstücke in virtuellen Räumen zu platzieren und zu arrangieren, ist bereits im Einsatz, jedoch noch nicht weit verbreitet. Diese Technologie bietet ein großes Potenzial, das von vielen Möbelherstellern bisher nicht vollständig ausgeschöpft wird. Beispiele sind: Gloster, Bretz, lignet roset
Fazit: Potenziale erkennen und nutzen
Die Ergebnisse der Studie von paradys zeigen, dass innovative Visualisierungsmedien in der Möbelbranche bisher zurückhaltend eingesetzt werden. Digitale Vorreiter wie Vitra oder USM zeigen jedoch, dass diese Technologien nicht nur machbar, sondern auch äußerst wirkungsvoll sind. Es ist an der Zeit, das Potenzial dieser Technologien zu erkennen und zu nutzen, um Kunden ein beeindruckendes und interaktives Einkaufserlebnis zu bieten. Unternehmen, die diesen Weg einschlagen, könnten sich als Vorreiter positionieren und die Branche in Richtung einer neuen Ära der Produktvisualisierung führen.
Die Vorteile von Augmented Reality (AR) in der Möbelbranche
Die Integration von Augmented Reality (AR) in die Produktvisualisierung eröffnet eine Vielzahl von Vorteilen, die weit über die herkömmlichen Ansätze hinausgehen. Im Fokus stehen dabei die Kundenbegeisterung, die Unterstützung der Entscheidungsfindung, die Reduzierung von Kosten und Risiken sowie die Differenzierung im Wettbewerb.
Mit App-Lösung zur interaktiven Visualisierung von hochwertigen Raumkonzepten
Die klare Unterscheidung zwischen WebAR und AR-Apps basierend auf verschiedenen Use Cases ist eine strategisch durchdachte Herangehensweise:
Beispiel einer AR-App, die Objekte in die Live-Umgebung integriert. Foto: paradys
WebAR:
WebAR ist ein Feature, dass in den Browser integriert wird und ist besonders effektiv für die Visualisierung einzelner Produkte, insbesondere wenn Produktkombinationen keine entscheidende Rolle spielen. Dies eignet sich besonders gut für Situationen, in denen die Unsicherheit beim Kauf gering ist und die Visualisierungsqualität nicht den höchsten Stellenwert hat. Beispiele hierfür finden sich bei Unternehmen wie Mister Spex, Apple oder Logitech. WebAR, insbesondere im Kontext von Affektkäufen, ermöglicht es Kunden, Produkte direkt online in ihrem realen Umfeld zu erleben.
AR-Apps:
AR-Apps sind besonders geeignet für hochwertige Möbel, die dem Kunden möglicherweise weniger bekannt sind und eine hohe Verarbeitungsqualität aufweisen. Dies ist auch ideal für Anwendungsfälle, bei denen die Kombination verschiedener Möbelstücke im Vordergrund steht. Gerade bei hochwertigen Möbeln, die eine umfassendere Customer Journey erfordern, bietet eine AR-App den Raum, verschiedene Optionen zu erforschen, Präferenzen zu speichern und Entscheidungen mit Partnern oder Freunden abzustimmen. Dies ist besonders relevant bei Produkten mit unterschiedlichem Unsicherheitsgrad, von etablierten Marken wie USM bis hin zu individuell designten Küchenzeilen, bei denen die Unsicherheit deutlich höher ist.