Pilotphase abgeschlossen – „DCC Digitalindex“ für gesamte Möbelbranche verfügbar
Fünf Pilotunternehmen aus der deutschen Möbelindustrie haben bewiesen: Die Branche ist bei der digitalen Transformation gut aufgestellt! Mit erreichten 66 von 100 Punkten sind die größeren Industrieunternehmen aus der beteiligten Teilbranche ‚Küche‘ sowohl im deutschen als auch im europäischen Maßstab gut positioniert – so das Ergebnis der Mitte 2023 gestarteten Pilotphase zum neuen DCC Digitalindex, die nunmehr abgeschlossen und ausgewertet ist. Die aktuelle Index- bzw. Bewertungsphase endet dann zum 31. Mai 2024.
Um Organisationen der Möbelindustrie bei der Analyse und Optimierung ihrer digitalen Entwicklung zu unterstützen, wurde unter dem Dach des Daten Competence Centers in Herford die Eingabeplattform „DCC Digitalindex“ entwickelt und nach Abschluss der Pilotphase jetzt auf der Webseite https://www.dcc-moebel.org „scharf“ geschaltet. Die Beteiligung daran steht allen Branchenunternehmen offen – auch jenen, die nicht Mitglied im DCC sind. Die passwortgeschützte Nutzung bzw. Dateneingabe und die jeweiligen Auswertungen erfolgen anonym und im Jahresturnus.
Das neue Tool ermittelt nach stichhaltiger Beantwortung zahlreicher Fachfragen mithilfe von 38 Kriterien und insgesamt 149 Indikatoren eindeutig und statistisch abgesichert die aktuelle Positionierung der teilnehmenden Unternehmen bei der Digitalisierung – intern, gegenüber dem Branchendurchschnitt sowie dank des „Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI)“ im übergreifenden Unternehmensvergleich für Deutschland und im europaweiten Maßstab. Mit wachsendem Erfahrungsschatz wird der Index weiter optimiert.
Betrachtet werden vier Dimensionen: Digitale Kompetenz, HR und Organisation, Vernetzung und Transparenz sowie Prozesse und Datenmanagement. Bevor der Gesamtindex für ein Unternehmen ermittelt wird, entstehen somit vier Teilindizes innerhalb dieser Dimensionen.
Der DCC Digitalindex, der jährlich die digitale Durchdringung und Innovationskraft innerhalb der vier Dimensionen misst, unterliegt naturgemäß Schwankungen, die auf eine Vielzahl digitaler und technologischer Entwicklungen zurückzuführen sind. Diese Veränderlichkeit des Indexes von Jahr zu Jahr spiegelt die dynamische Natur des digitalen Zeitalters wider, in dem technologische Fortschritte und digitale Transformationen an der Tagesordnung sind.
Diese Faktoren tragen dazu bei, dass der DCC Digitalindex als Barometer für die digitale Reife und Adaptionsfähigkeit innerhalb der Möbelindustrie von einem Jahr zum nächsten signifikante Veränderungen aufweisen kann. Diese Veränderungen reflektieren nicht nur den technologischen Wandel, sondern auch die Anpassungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft der Akteure, die in den jeweils jahresaktuellen Index einfließen.
Die zum 31.12.2023 abgeschlossene Pilotphase mit fünf Unternehmen erbrachte für diese Gruppe einen Gesamtindex von 66 Punkten. Obwohl demnach erst rund zwei Drittel der möglichen Digitalisierungsoptionen ausgeschöpft sind, ist dieser Digitalisierungsgrad verglichen mit dem zuletzt für 2022 ermittelten „DESI Score“ für die EU in Höhe von 52,3 Punkten herausragend. Auch bezogen auf Deutschland mit 52,9 Punkten positioniert sich die Teil- und Testbranche Küche derzeit sehr gut.
Interessant sind die Pilot-Ergebnisse in Bezug auf die verschiedenen Dimensionen. Die Dimension ‚Digitale Kompetenz‘ beträgt 52 Punkte und liegt damit weit über dem europäischen bzw. deutschen Durchschnitt von 36,1 bzw. 35,8 Punkten. Gerade Deutschland fällt in diesem Feld negativ auf, denn von allen 28 EU-Staaten wird gerade einmal der 16. Platz belegt.
Noch besser steht die Küchenbranche in der Pilotphase in der Dimension ‚HR/Organisation‘ mit 68 Punkten da – und wiederum deutlich besser als die EU-Benchmark mit 45,7 Punkten bzw. die Deutschlands mit 45 Punkten. Der Stand der Digitalisierung hinsichtlich der Dimension ‚Vernetzung/Transparenz‘ wird bei Küche mit 70 Punkten bewertet – in der EU mit 59,9 bzw. in Deutschland mit 67,3 Punkten. Am überzeugendsten fällt der digitale Fortschritt im Segment Küche mit 77 von 100 Punkten in der Dimension ‚Prozesse/Datenmanagement‘ aus, wobei die Auswertung wiederum sichtbar höher als in der EU (67,3) oder für die BRD (63,4) ist.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Pilotphase ist nun die Freigabe für alle interessierten Unternehmen der Möbelbranche erfolgt und die Dateneingabe bis 31. Mai 2024 in der Indexphase 2023/2024 möglich. Der aktuelle Zuspruch ist sehr erfreulich, zahlreiche Unternehmen haben ihre Beteiligung versichert und weitere kommen noch hinzu. Auf dem anstehenden „inside Gipfel“ wird Dr. Plümer dann erstmals deutlich verfeinerte und auf einem breiten statistischen Fundament stehende Ergebnisse zur Phase 2023/2024 den ‚Gipfelteilnehmern‘ präsentieren.
Die Auswertung aller Ergebnisse im Juni bzw. die anschließende Veröffentlichung des Jahresberichtes zum DCC Digitalindex im Juli wird statistisch aber nur dann möglich, wenn jeweils fünf Mitarbeiter je Unternehmen eine Meldung abgegeben haben und sich mindestens fünf Unternehmen innerhalb eines Branchensegments an der Erhebung beteiligen.
Die Ermittlung des DCC Digitalindex für das Jahr 2024/2025 startet danach ab Juli diesen Jahres. Bei Fragen rund um den DCC Digitalindex stehen neben der online niedergelegten Dokumentation aus dem DCC-Team Dr. Olaf Plümer und der Verfasser zur Verfügung.
Prof. Dr. Nektarios Bakakis
Professor of Retail Management
Worms University of Applied Sciences
Wissenschaftlicher Berater des DCC
Telefon: +49 6241 509–162
E‑Mail: bakakis@hs-worms.de
Quelle und Medienpartner
Veröffentlicht in: INSIDE Sonderausgabe „Neue Ideen“ 2024