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Worum geht es bei diesem Thema?
Der Verkauf über Handelsplattformen boomt geradezu und darum mag es eine Überlegung wert sein, die eigene Reichweite über vorhandene Marktplätze zu vergrößern und das eigene Portfolio dort zusätzlich zu präsentieren. Mit dem Verkauf über einen Marktplatz sprechen Sie mit Ihren Produkten den Endkunden direkt an. Sie sind auf Marktplätzen sichtbarer.
Dennoch müssen Sie gegen große Konkurrenz antreten und auf sich bzw. Ihre Produkte aufmerksam machen. Wie Sie Ihre Produkte präsentieren, ist demnach ein entscheidender Punkt. Regelmäßig die Verfügbarkeit und Lieferzeit anzuzeigen, sollte selbstverständlich sein. Die Fähigkeit zu wissen, worauf Sie in der Auftragsabwicklung und der Logistik achten müssen, vereinfacht Ihr Vorhaben einer Anbindung an einen Marktplatz.
Für wen ist das sinnvoll?
E‑Commerce, also elektronischer Handel, über einen Marktplatz als weiteren Vertriebsweg einzurichten, ist für einen Hersteller oder Lieferanten genauso interessant, wie es für einen Handelspartner ist. Der rein stationäre Handel wird selten ein größeres Einzugsgebiet bedienen als die eigene Stadt – maximal den Landkreis. Den Bekanntheitsgrad einer Plattform zu nutzen, um damit ein Vielfaches an potenziellen Käufern zu erreichen und so seine Marge zu erhöhen, ist jedem Unternehmen freigestellt.
Wer seine Prozesse und Abläufe optimal strukturiert, kann die Anforderungen eines Marktplatzes leicht erfüllen. Ob Sie als Händler aus dem Online-Shop heute schon einen Endkunden beliefern, ob Sie als Lieferant den Dropship Prozess für den Handel unterstützen oder die Kunden-Belieferung aus einem eigenen Online-Shop schon kennen — in allen Fällen ist der Grundstein für die Erfüllung der Anforderungen von Marktplätzen bereits gelegt. Selbst die Unternehmen, die aktuell noch wenig digital abwickeln, sich diesem Vertriebsweg gegenüber aber offen positionieren und bereit sind, die Grundlagen zu schaffen, können die Anbindung mit überschaubarem Aufwand realisieren.
Welchen Nutzen bringt das?
Kleine und mittelständische Unternehmen profitieren eindeutig von der Reichweite eines Marktplatzes. Leicht erreicht man ein überregionales, ja sogar ein internationales Kundenpotential, sofern das Ihr Ziel ist. Das Sortiment, das Sie anbieten, kann dediziert bestimmt werden. Ob Sie nun das ganze Produktportfolio online stellen, B‑Ware vermarkten möchten oder nur ganz bestimmte ausgewählte Artikel – Sie entscheiden, was für Sie sinnvoll ist. Multi-Channel-Vertrieb ist das Stichwort! Durch erhöhte Marktabdeckung und damit verbesserter Marktpräsenz können über E‑Commerce umsatzschwache Zeiten im stationären Handel ausgeglichen werden.
Wie geht man vor?
Wie Sie sich schon denken können, ist die richtige Produktpräsentation sehr wichtig. Ein Katalog ergänzt mit Bildern, Preisen und Produktbeschreibung muss erstellt werden. Sie beschäftigen sich also in diesem Fall mit Content-Aufbereitung. Je nach Marktplatz gibt es unterschiedliche Anforderungen an den Content, die Sie einhalten müssen, um mit Ihren Artikeln live gehen zu können. Die Anzeige des aktuellen Status zur Verfügbarkeit des Artikels und die Angabe der Lieferzeit erleichtert die Kaufentscheidung. Diese Daten werden benötigt und müssen entsprechend aufbereitet werden.
Ihre Warenwirtschaft oder Ihr ERP-System verwaltet diese Daten im Idealfall so, dass sie jederzeit abrufbar sind bzw. zur Verfügung gestellt werden können. Auch wie häufig Bestandsdaten gemeldet werden müssen oder wie die Aktualisierung der Produktdaten organisiert wird, ist definiert. Wer also über einen Marktplatz verkaufen möchte, muss sich mit den Anforderungen und Richtlinien beschäftigen und prüfen, inwieweit die eigene Infrastruktur gerüstet ist, die Anforderungen zu erfüllen.
Sicherlich organisiert der Marktplatz die logistische Abwicklung – allerdings organisiert der Verkäufer (also Sie!) den Versand. Alles dafür Notwendige wird in der Regel vom Marktplatz zur Verfügung gestellt. Sie müssen diese Informationen nur noch richtig verwerten. Dazu gehört auch der Druck von Begleitpapieren und der Versandlabels. Die Daten dafür können teilweise digital zur Verfügung gestellt werden. Es ist an Ihnen, einen effizienten Ablauf sicherzustellen.
Wie aufwändig ist die Einführung?
Vom jeweiligen Marktplatzanbieter werden üblicherweise Guides und Prozessbeschreibungen zur Verfügung gestellt, die erklären, wie die mit dem Marktplatz auszutauschenden Nachrichten aufgebaut sein müssen. Es wird das Datenformat vorgegeben und der Prozess wird erläutert, der bei der Zusammenarbeit eingehalten werden muss.
Nun kann man sich einerseits selbst bzw. die eigene IT damit beschäftigen – oder man nutzt die Kompetenz und das Know-how eines Dienstleisters, der damit bereits Erfahrung gesammelt hat, der die Anforderungen und Schnittstellen kennt und schon erfolgreich integriert hat. Auch das Wissen für zielgruppenorientierte Content-Aufbereitung kann man bei Bedarf über eine Dienstleistung einkaufen. Was Sie heute schon selbst leisten können und wann Sie besser auf einen Dienstleister zurückgreifen, sollten Sie abwägen.
Es gibt Marktplätze, deren IT das Onboarding intensiv begleitet und Hilfestellung gibt. Andere Marktplätze wiederum stellen lediglich ein Web-Portal zur Verfügung, über das geprüft wird, ob die Nachrichten den Anforderungen genügen. In beiden Fällen wird üblicherweise der vollständige Prozess durchlaufen. Produktdaten, die mit einem Bestand gelistet sind, müssen teilweise bereits zum Test zur Verfügung gestellt werden. Auf dieser Basis werden Testbestellungen erzeugt und an Sie übergeben.
Die Schnittstellen für digitale Bestellungen von Marktplätzen sind ein wenig umfangreicher als man es aus dem ursprünglichen Auftragswesen kennt. Informationen zur Logistik, Hinweise zum Versand (z.B. „als Geschenk verpacken“) und Anlieferadressen, die auch eine Packstation beinhalten können, werden in dieser Datei übergeben.
Gibt es Fallstricke in der Einführung?
Die kann es geben, wenn nicht klar ist, welchen Prozess Sie einführen möchten. Die Marktplätze unterstützen verschiedene Geschäftsmodelle, die sich im Anforderungsumfang ein wenig unterscheiden. Treten Sie selbst als Verkäufer auf? Tritt der Marktplatz als Verkäufer auf? Beliefern Sie ein bestimmtes Lager oder haben Sie sich für den Dropship Prozess entschieden?
Wie immer Ihr bevorzugtes Geschäftsmodell auch aussehen soll – es ist äußerst wichtig, dass Ihre IT und/oder Ihr Dienstleister wissen, wofür Sie sich entschieden haben. Mit Prüfung der Rahmenbedingungen und einer stimmigen Zielsetzung kann dann der Start in die Wege geleitet werden. So laufen Sie nicht Gefahr, dass Ihr Vorhaben ins Stocken gerät, weil manches eventuell nicht bedacht wurde – oder gar ein völlig anderes Verständnis vorausgesetzt wurde. Die Anbindung an Marktplätze mag vielleicht ein etwas komplexeres Vorhaben sein – aber langfristig ein vielleicht lukratives.
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