Worum geht es bei diesem Thema?

Cross Dock­ing (deutsch: Kreuzverkup­plung) beze­ich­net ein Waren­verteilungsver­fahren in der Liefer­kette. Der Her­steller versendet die vom Händler bestellte Ware nicht wie herkömm­lich zum Lager des Händlers, son­dern zu einem Cross Dock­ing-Zen­trum bzw. einem Verteil­erzen­trum eines aus­gewählten Spedi­tion­san­bi­eters (Hub). Hier wird die Ware ein­ma­lig auf ein anderes Trans­port­mit­tel umge­laden und zum End­kun­den geliefert. Der Vor­gang der Ver­ladung wird als „Warenum­schlag“ bezeichnet.

Beim ein­fachen Cross Dock­ing-Prozess wird die Ware vom Her­steller vorkom­mis­sion­iert, d.h. sie wird ver­sand­fer­tig ver­packt, mit der Adresse des End­kun­den verse­hen und zum Cross Dock­ing-Zen­trum versendet. Dort wird sie angenom­men und unverän­dert auf ein anderes Trans­port­mit­tel, in der Regel einen LKW, verlanden.

Um die Kom­mu­nika­tion und den Date­naus­tausch zwis­chen den vie­len beteiligten Parteien zu gewährleis­ten, gibt es mit­tler­weile automa­tisierte Lösungen.

Für wen ist das sinnvoll?

Cross Dock­ing opti­miert den gesamten Liefer­prozess. Händler, die Cross Dock­ing anwen­den, zählen bei Her­stellern zu ange­se­henen Geschäftspart­nern. Durch die resul­tierende hohe Kun­den­zufrieden­heit prof­i­tieren auch Her­steller von der guten Rep­u­ta­tion des Händlers. Dies spiegelt sich oft­mals in ein­er höheren Zahl von Aufträ­gen und einem damit ein­herge­hen­den Umsatzwach­s­tum wider.

Die Erwartung­shal­tung der Kun­den ist u.a. durch das zunehmende Online-Geschäft einem steti­gen und immer schnelleren Wan­del unter­zo­gen. Kurze Lieferzeit­en, indi­vidu­elle Anfer­ti­gungswün­sche und eine hohe Pro­duk­tvielfalt rück­en immer mehr in den Vorder­grund. Diesen wach­senden Anforderun­gen kann mit der klas­sis­chen Vor­rat­slager­hal­tung immer schw­er­er begeg­net wer­den. Durch den Verzicht der Online­händler auf die eigene Ein­lagerung von Pro­duk­ten kön­nen diese zum einen auf Kun­den­wün­sche flex­i­bler reagieren und zum anderen Ihre Liefer­un­gen auch schneller und kosten­ef­fizien­ter abwickeln.

Welchen Nutzen bringt das?

Die Gigan­ten im Online-Han­del, die Ihre Ware heutzu­tage zuver­läs­sig in weni­gen Werk­ta­gen versenden, bee­in­flussen End­kun­den in ihrer Kaufentschei­dung und Zufrieden­heit maßge­blich durch sehr kurze Lieferzeiten.

Diesen Ser­vice kön­nen tra­di­tionell agierende Händler oft­mals nicht bieten, da im Lager nur bes­timmte Artikel ein­ge­lagert wer­den und bei ein­er indi­vidu­ellen Kun­de­nan­frage viel Zeit für die Bestel­lun­gen und bei der Anliefer­ung zum Lager verge­hen kann. Die eigentlichen Aus­liefer­un­gen an den End­kun­den wer­den somit erst erfol­gen, wenn die Ware im Lager des Händlers angekom­men ist.

Es hat sich gezeigt, je kürz­er die Zeit von Bestel­lung bis hin zur Zustel­lung beim End­kun­den gehal­ten wer­den kann, desto höher sind Kauf­bere­itschaft und Kun­den­zufrieden­heit. Zufriedenere Kun­den führen zu besseren Bew­er­tun­gen und zu ein­er höheren Weit­erempfehlungsquote. Diese sorgt dafür, dass der Händler sich nach­haltig bess­er im Mark­tum­feld etablieren kann.

Die Unter­hal­tung eines eige­nen Lagers ist zudem mit hohen Kosten ver­bun­den. Das ist ins­beson­dere dann der Fall, wenn es sich um sper­rige Ware wie Möbel oder Haushalts­geräte han­delt, deren Lagerung sehr viel Raum beansprucht und zeit­in­ten­siv ist. Durch den direk­ten Ver­sand der Ware vom Her­steller zu einem Cross Dock­ing-Zen­trum sparen die Händler die meist enor­men Lagerkosten und durch die direk­te Weit­er­versendung wird auch die Rekla­ma­tion­squote pos­i­tiv bee­in­flusst. Denn die Ware wird weniger bewegt, wodurch die Gefahr von Beschädi­gun­gen min­imiert wird. Weit­er­hin wird die Gefahr der Ver­wech­slung einzel­ner Sendun­gen verringert.

Wie geht man vor?

Voraus­set­zung für einen rei­bungslosen Ein­satz von Cross Dock­ing ist die zuver­läs­sige Koor­di­na­tion aller am Prozess beteiligten Parteien. Es ist sin­nvoll, sich mit Spedi­tion­sun­ternehmen, welch­es meist über reich­lich Cross Dock­ing-Erfahrun­gen besitzen, auszu­tauschen und abzus­prechen, wie der Prozess genau umge­set­zt wer­den soll. Danach wer­den die Erwartun­gen und Anforderun­gen gek­lärt und abges­timmt, welche spez­i­fis­chen Infor­ma­tio­nen zwis­chen den Parteien aus­ge­tauscht wer­den sollen.

Man sollte bedenken, dass manuelle Prozesse per­son­al­in­ten­siv, zeitaufwändig und fehler­an­fäl­lig sind. Mit zunehmender Arbeits­be­las­tung wird die Weit­er­gabe von Infor­ma­tio­nen immer stärk­er gefährdet. Es emp­fiehlt sich, den Prozess mit ein­er automa­tisierten dig­i­tal­en Lösung umzuset­zen, um die Kom­mu­nika­tion ein­fach und zuver­läs­sig abzubilden.

Wie aufwändig ist die Einführung?

Der Aufwand, der mit der Ein­führung ver­bun­den ist, hängt maßge­blich von der Struk­tur des bish­er beste­hen­den Prozess­es ab. Wer­den zwis­chen Händler und Her­steller bere­its Dat­en elek­tro­n­isch aus­ge­tauscht, ist der Aufwand erhe­blich geringer als bei Beziehun­gen von Händlern und Her­stellern, bei denen alle Vorgänge noch manuell abgewick­elt werden.

Die genaue Absprache, welche Dat­en Händler, Her­steller und Betreiber des Cross Dock­ing-Zen­trums benöti­gen, um die rei­bungslosen Abläufe zu gewährleis­ten, ist zwin­gend notwendig.

Es beste­ht auch die Möglichkeit, über einen EDI-Dien­stleis­ter die Etiket­tierung direkt aus der elek­tro­n­is­chen Bestel­lung (ORDER) des Händlers gener­ieren zu lassen und so automa­tisiert an den Her­steller zu versenden.

Gibt es Fallstricke bei der Einführung?

Fall­stricke entste­hen, wenn bei der Pla­nung nicht alle rel­e­van­ten Para­me­ter richtig bew­ertet wer­den. Beispiel­sweise ist zu klären, ob die Steuerung des Cross Dock­ing-Prozess­es durch den Händler oder durch den Spedi­teur über­nom­men wird. Als Händler scheint es ver­lock­end, die Prozesss­teuerung ein­fach an den Spedi­teur zu delegieren. Diese Entschei­dung kann jedoch kün­fti­gen Prozes­sop­ti­mierun­gen ent­ge­gen­wirken und eine Abhängigkeitssi­t­u­a­tion fördern.

Welche Fall­stricke bei welch­er Umset­zung im Detail anfall­en kön­nen, ist wie oft bei kom­plex­en Prozessen stark vom Einzelfall, den indi­vidu­ell vor­liegen­den Struk­turen, den Anforderun­gen an die Waren und vie­len weit­eren Para­me­tern abhängig. Hierzu emp­fiehlt sich die Beratung durch einen Dien­stleis­ter, der über Erfahrungswerte und eine spez­i­fis­che Exper­tise im Cross Dock­ing-Bere­ich ver­fügt und ins­beson­dere die Anforderun­gen der Möbel­branche kennt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutzerk­lärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

MICH INTERESSIERT DIESES THEMA!

Wir freuen uns darauf von Ihnen zu hören: