Ein beliebtes Ever­green bei Möbe­lober­flächen: Eichenfurnier.

Die Digitalisierung und ihre Folgen für das Wohnumfeld

Tren­d­analyse: Die Dig­i­tal­isierung und ihre Fol­gen für das Wohnumfeld

Schon lange wird über den Cocoon­ing-Trend und eine „Ver­häus­lichung“ gesprochen. Aber wie geht es damit nach der Pan­demie weit­er, wenn sämtliche Ein­schränkun­gen weg­fall­en? Die Wohn­an­a­lystin Ursu­la Geis­mann hat sich über die „Zeit danach“ Gedanken gemacht und ist dabei auf wichtige Fragestel­lun­gen in Bezug auf die Tech­nol­o­gisierung und die Dig­i­tal­isierung des Zuhaus­es gestoßen. Ihre Trend-Analyse hat die Fachzeitschrift „möbelfer­ti­gung“, ein Medi­en­part­ner von  Moebel Digit@l, fre­undlicher­weise zur Ver­fü­gung gestellt.

Unser Zuhause hat viele Facetten. Für die einen ist es der Ort, um mit Fam­i­lie und Fre­un­deskreis zusam­men zu sein, für die anderen Rück­zug­sort und für wieder andere ein Kreativort. Die Geschäfts­führerin der Ini­tia­tive Furnier + Natur (IFN) und langjährige Wohn­an­a­lystin Ursu­la Geis­mann, fasst die aktuellen Entwick­lun­gen im Zuhause zusam­men. Dabei deuten zwei auf­fäl­lige Trends darauf hin, dass wir auch nach der Pan­demie mehr Zuhause bleiben: Inno­va­tio­nen im Bere­ich des Smart Home und weit­er steigende Dig­i­tal­isierung. Smart Home und Robotik ent­las­ten Bewohner:innen von unbe­liebten „Neben­wirkun­gen“ und Hausar­beit­en des Wohnens. Der Saugro­bot­er saugt, die Beleuch­tung ist intel­li­gent, der Ofen putzt sich selb­st, die Fen­ster schließen sich, wenn man das Haus ver­lässt und die Heizung reg­uliert die Tem­per­atur von ganz allein. Laut Bitkom, dem Dig­i­talver­band Deutsch­lands, sind die Aus­gaben für Smart Home Tech­nolo­gien 2021 deut­lich gestiegen. Wir vers­marten unsere Woh­nung soweit wir kön­nen. In Ver­net­zung, Steuerung, Kom­fort und Licht, Energie­m­an­age­ment, smarte Haushalts­geräte und Gebäudesicher­heit wird auch in diesem Jahr über­durch­schnit­tlich investiert.

Die Mega­trends Dig­i­tal­isierung und Kon­nek­tiv­ität wer­den zweit­ens mit steigen­dem tech­nis­chem Fortschritt auch die eige­nen vier Wände neu definieren. Ehe­mals außer­häus­liche Aktiv­itäten wer­den zunehmend ins Zuhause ver­legt. Hom­ing in fünf Jahren heißt: Stream­ing, Fit­ness, Gam­ing, online einkaufen, mobil arbeit­en, Essen liefern lassen, medi­zinis­che Beratung am Com­put­er wahrnehmen und in virtueller Real­ität den Fre­un­deskreis tre­f­fen. Die Men­schen wer­den auch nach der Pan­demie bis zu 75 Prozent ihrer Freizeit im eige­nen Zuhause ver­brin­gen. Aber als soziales Wesen braucht der Men­sch auch ein soziales Miteinan­der, was sich aber keineswegs mehr nur auf das Woch­enende beschränken wird. Dig­i­tale Möglichkeit­en erweit­ern die indi­vidu­elle Zeit­pla­nung, was Auswirkun­gen auf Dien­stleis­tun­gen, kul­turelle Ange­bote und den eige­nen Arbeit­srhyth­mus haben wird. Dien­stags wird aus­geschlafen während Son­ntag­mor­gen ein Online­meet­ing mit ein­er inter­na­tionalen Arbeits­gruppe stattfindet.

Mon­tags ist der Friseurbe­such ange­sagt und dem Online-Gottes­di­enst wird Fre­itags gefol­gt. Das Woch­enende wird einen enor­men Bedeu­tungsver­lust erlei­den, wobei pri­vate Freizeit auch in Zukun­ft möglichst zwei Tage betra­gen sollte. 2030, so sagen es Prog­nosen, ver­bringt jed­er zweite Bürobeschäftigte in Deutsch­land seine Arbeit­szeit voll­ständig Zuhause. Die Pan­demie hat das The­ma stark beschle­u­nigt und die Poli­tik denkt inzwis­chen über ein Recht auf das Arbeit­en von Zuhause nach. In der Folge wird auch Arbeitss­chutz neu disku­tiert wer­den. Die dig­i­tal­en Möglichkeit­en erlauben Daten­zu­griff und Videobe­sprechun­gen, aber auch das Track­ing der Tätigkeit­en. Derzeit wird vor­wiegend nur in Lap­top und Smart­phone investiert und die Ausstat­tung des Heimar­beit­splatzes bleibt bei vie­len auf der Strecke. Ergonomis­che Möbel, wie Büros­tuhl und Schreibtisch, gehören in Zukun­ft zur Home­of­fice Ausstat­tung genau­so wie gutes Licht und Schallschutz. Da die Ver­schmelzung von Wohnz­im­mer und Arbeits­bere­ich die wahrschein­lich­ste und prak­tik­a­bel­ste Lösung für diese Entwick­lung ist, wird die Ausstat­tung eine entschei­dende Rolle, auch für die Gewin­nung guter Fachkräfte, spielen.

Immer mehr Men­schen arbeit­en von Zuhause aus. Daher braucht das Home­of­fice ergonomis­che Möbel.

Schiebetüren in typ­is­chem Indus­trielook tren­nen und verbinden Wohn­bere­iche im Alt- und Neubau.

Far­ben kön­nen glück­lich­er machen. Das haben wir inzwis­chen in den sozialen Medi­en und deren vie­len geteil­ten Inspi­ra­tio­nen gel­ernt. 2022 ist das Jahr der Anwen­dung. Das Schlafz­im­mer wird blau gestrichen und die Küche grün. Übri­gens gibt es auch ein wach­sendes Ange­bot grün­er Küchen­mö­bel. Es sind Oliv­grün und Avo­ca­do, die gut zu den Farb­trends Schwarz und Holz passen. Glück und Erneuerung, Leichtigkeit und Zuver­sicht und viele andere psy­chol­o­gis­che Wirkun­gen spiegeln sich in Far­ben wider. Die Farb­palette ist dabei groß. Pan­tone sieht die Farbe 2022 in „Very Peri“, einem Veilchenlila, Caparol erken­nt einen Farbton zwis­chen Rot und Vio­lett. Fakt ist, die Trend­far­ben dieses Jahres gehen ein­deutig in die warme Rich­tung. Gemütlich, aber nicht alt­deutsch. Tape­ten, gerne mit barock­en Orna­menten, flo­ralen Mustern oder abstrak­ten Grafiken, wer­den noch mehr Absatz find­en. Es sind viele klas­sis­che Erdtöne zu sehen. Im Möbel­land Ital­ien ist Braun schon das neue Schwarz. Furnier ist ange­sagter Allrounder.

Furnier als Möbe­lober­fläche ist zunehmend gefragt. Eiche gilt dabei immer noch als beson­ders attrak­tiv, wobei auch ander­er Holzarten wie Nuss­baum, Ahorn, Birke und auch Nadel­hölz­er wie Kiefer und Lärche eine gute Nach­frage in der inter­na­tionalen Möbe­lin­dus­trie erfahren. Den Men­schen ist heute eine natür­liche Möbe­lober­fläche wichtiger als noch vor weni­gen Jahren. Auf­schwung erfährt Furnier auch als Mate­r­i­al für Wohnac­ces­soires und Lifestylepro­duk­te. Im Innenaus­bau – als Design- oder Schallschutzele­ment – find­et Furnier mehr Ver­wen­dung im Objek­t­bau als im pri­vat­en Woh­nungs­bau.

Autorin:
Ursu­la Geismann
Veröf­fentlicht in: möbelfer­ti­gung 02/2022

Quelle und Medienpartner:

Unser Medi­en­part­ner möbelfer­ti­gung ver­anstal­tet dieses Jahr wieder den Automa­tions- bzw. Dig­i­tal­isierungskongress. Die Ver­anstal­tung ist in der fün­ften Aus­tra­gung etabliert und nach wie vor konkur­ren­z­los. Informieren Sie sich jetzt:

 

Der Automa­tion­skongress der Zeitschrift möbelfer­ti­gung find­et wieder vom 23.-24 Novem­ber 2022 in Düs­sel­dorf statt! Das Mot­to auch in 2022: Aus der Prax­is für die Prax­is: Konkret auf die Belange der Möbe­lin­dus­trie zugeschnit­ten, zeigt der Kongress der möbelfer­ti­gung anhand von Best-Prac­tice-Beispie­len, welche Chan­cen sich der Branche mit Ele­menten von Indus­trie 4.0 im glob­alen Wet­tbe­werb bieten. Vom Fak­tor Men­sch über Mate­ri­alfluss, Daten­man­age­ment und Anla­gen­tech­nik bis hin zu För­der­möglichkeit­en und Return-on-Invest-Szenar­ien. Gle­ichzeit­ig wird auch über den Teller­rand geschaut. Hochkarätige Ref­er­enten aus anderen Branchen, wie zum Beispiel der Auto­mo­bilin­dus­trie oder der Robotik, erläutern ihre Erfol­gskonzepte und Strategien.