Fotorealistische CGI Renderings — Trend oder Must-have in der Möbelbranche?
Die Produktpräsentation muss besonders bei Möbelstücken vielschichtig sein. Aufgrund der Vielzahl an Details und den haptischen Eigenschaften eines Einrichtungsgegenstandes ist ein dynamisches Marketing von oberster Priorität. Einem potenziellen Kunden alle Zweifel und Fragen zum Produkt mit spielerischer Leichtigkeit zu nehmen und gleichzeitig die Produktionskosten für visuellen Content zu senken, wird mit Verwendung der klassischen Produktfotografie zu einer negativ behafteten Herausforderung.
Hier treten immer frequenter fotorealistische Renderings auf den Plan, denn diese versprechen sowohl eine Kosten- als auch Zeitersparnis sowie eine Steigerung der Conversions und Kundenzufriedenheit.
In diesem Newsbeitrag erfahren Sie, was CGI ist — wie es die Möbelfertigung nachhaltig verändert und welches Potenzial mit Blick auf die Zukunft in dieser Technologie steckt.
Kurze Definition: CGI / Fotorealistische Renderings
Werden multidimensionale Bilder und/oder Bildwelten ausschließlich am Computer mittels spezieller 3D Software modelliert, so spricht man von Computer Generated Imagery — kurz: CGI.
Diese fotorealistischen Grafiken basieren dabei auf technischen Zeichnungen und haben hochauflösende Bilder zum Ergebnis, welche nicht nur für die statische Produktpräsentation, sondern auch für eine dynamische Animation verwendet werden können.
Nur wenige Arbeitsschritte bis zum fertigen 3D Rendering
Die Anfertigung einer individuellen Produktvisualisierung kann in wenige Schritte gegliedert werden:
Für Kunden:
- Erstgespräch mit CGI Agentur (Aufklärung, Ermittlung des Status Quo und Zielgruppendefinition).
- Bereitstellung technischer Daten oder Produktbilder.
- Absprache über Innenraum- und Produktinszenierung.
- Fotorealistische Renderings online und offline einpflegen.
Für 3D-Artists:
- Modellierung von einem 3D Modell auf Basis von technischen Zeichnungen.
- Digitalisierung und Zuordnung von Texturen.
- Feintuning der Strukturen und Schattierung.
- Finales Rendern.
Was können fotorealistische Renderings für Möbelhersteller leisten?
Fotorealistische Renderings werden schneller, zuverlässiger und deutlich dynamischer erzeugt als klassische Produktfotografien.
Somit erschließen sich sowohl für die betriebsinternen Abläufe als auch für den Ausbau des visuellen Marketings weitreichende Vorteile.
So verwundert es kaum, dass zahlreiche Pioniere in der Möbelindustrie (beispielsweise IKEA oder Wayfair) seit geraumer Zeit auf 3D Renderings setzen. So sind bereits 75 Prozent aller Produktbilder in Online- und Offlinemedien fotorealistische Renderings und keine Fotografien mehr.
Die Vorteile für Möbelhersteller:
- Kosten entfallen für: Fotografen, Locations und Nachbearbeitung.
- Innerhalb kürzester Zeit wird viel visueller high-quality Content geliefert.
- Möbelmanufakturen können auf die Produktion und Monturen der Produkte bei Shootings gänzlich verzichten.
- CGI Renderings können vor der realen Herstellung eines Produktes entwickelt und so für die Prä-Vermarktung genutzt werden.
- Kurzfristige Änderungswünsche werden schnell realisiert, ohne Qualitätsverlust.
- Keine komplexen Datensätze nötig — da die Renderings auf digitalen Scans der Textilien und technischen Zeichnungen basieren.
- Die fertigen Renderings sind praktisch überall einsetzbar — ob online im eigenen Shop oder offline im hauseigenen Katalog.
- Unerschöpfliche Flexibilität und Einsparung von Ressourcen.
- Jedes noch so minutiöse Detail kann abgebildet und mit wenigen Klicks betrachtet werden.
- Conversionsraten steigen und Retourenquoten sinken durch stimulierende Produktpräsentation
Wollen Möbelhersteller als Vorreiter im Bereich des visuellen Marketings gelten, so können diese es sich nicht leisten, weiterhin auf rückständige Fotografie zu setzen. Um potenziellen Kunden ein Kauferlebnis zu bieten, welches sich in deren Bewusstsein einprägt, muss es sowohl barrierefrei als auch spannend sein. Hier kommt die erweiterte Realität oder auch Augmented Reality (AR) genannt, ins Spiel.
Hierbei ist der Begriff “Spiel” das zentrale Schlüsselwort, denn mithilfe der Augmented Reality lassen sich Produkte wie Möbelstücke spielerisch erleben. Das Konzept beruht dabei auf einem 3D Modell, welches dann unter Verwendung des Smartphones oder Tablets in die reale Umgebung platziert werden kann.
Am großen Vergnügen knüpfen Benutzerfreundlichkeit und Sinnhaftigkeit an. Kunden können Möbel ihrer Wahl drehen, schieben und sogar skalieren. So finden diese schnell heraus, ob das Wunschprodukt auch alle Anforderungen erfüllt und kommen dadurch effizienter zum Kaufabschluss.
Diese Technologie macht auch beim stationären Verkauf Sinn, da Möbelhersteller vor Ort meist nicht jede Variante des Inneneinrichtungsgegenstandes präsentieren können. Testet ein Kunde beispielsweise ein Sofa im Geschäft, möchte dieser vielleicht wissen, wie sich das Möbelstück in einer anderen Farbe zur Umgebung verhält. Ist die Farbvariante im Geschäft nicht vorhanden, muss der Kunde einfach nur sein Smartphone zücken und die AR nutzen. So werden die Bedürfnisse nach Haptik abgedeckt und zeitgleich Problematiken rund um die Produktpräsentation im Handel vor Ort getilgt.
In Bewegung bleiben — Produktanimationen auf Social Media
Viele Möbelhersteller setzen auf Multichanneling-Marketing und bewerben ihre Produkte deshalb nicht nur im eigenen Onlineshop, sondern auch auf diversen Social Media-Kanälen. Ein richtig guter Ansatz — doch auch hier verbirgt sich die Chance zur Optimierung durch CGI.
Facebook beispielsweise unterstützt seit 2018 die Anzeige von 3D Modellen im Newsfeed. Posten Möbelhersteller, eine 3D Animation, stellt dies sowohl einen brillanten Eye-Catcher dar als auch eine Möglichkeit, die Reichweite zu vergrößern. Durch die “Share”-Funktion können Produkte zielgruppenorientiert verbreitet werden und folglich viel Aufmerksamkeit erregen.
CGI in der Möbelfertigung- ein Fazit
Die Inszenierung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen muss neuartig, frisch, dynamisch und innovativ sein. Wo die klassische Fotografie an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stößt, knüpfen fotorealistische CGI Renderings an und boostern sowohl innerbetriebliche Abläufe als auch die Kundenzufriedenheit.
Der Stellenwert von fotorealistische 3D Renderings wächst, sodass nicht davon auszugehen ist, dass es sich hierbei um einen vorübergehenden Trend handelt — ganz im Gegenteil. CGI erobert die Möbelbranche und ist bereits heute ein unverzichtbares Werkzeug bei der zukunftsorientierten Produktvermarktung.
Autor Daniel Schuster
Founder Danthree Studio