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Worum geht es bei diesem Thema?
Wir unterscheiden in einfache und komplexe Produkte: Einfache Produkte sind durch eine dedizierte Artikelnummer – am besten eine GTIN (EAN Nummer) – eindeutig identifizierbar. Über diese Nummer werden alle digitalen Transaktionen abgewickelt. Komplexe Produkte dagegen sind nicht eindeutig definiert. Für diese Artikel gibt es unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten, die im Ergebnis ein konfiguriertes Produkt zeigen, das dem Wunsch und den Vorstellungen des Kunden entspricht.
Ein typisches Beispiel dafür sind Polstermöbel. Ein Sofa ist variabel in der Bezugsart (Stoff, Leder oder Mix), in der Materialbeschaffenheit, in Farbe, Form, Farbe und Holzart der Füße etc. Dabei kommen nicht selten Millionen an Variationskombinationen für einen einzelnen Artikel zusammen. Diese „Wunschliste“ der Kunden fehlerfrei zu beschreiben und zu bestellen, stellt das Verkaufspersonal vor eine enorme Herausforderung. Dass dann auch noch die Logik der Konfiguration von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ist, führt dazu, dass man sich bei den Produkten „wohler“ fühlt, die man besser kennt – und diese werden dann auch bevorzugt angeboten.
Eine Untersuchung in einem Möbelhaus hat gezeigt, dass mit der Einführung eines Konfigurators die einzelnen Verkaufsmitarbeiter zunehmend unterschiedliche Produkte verkaufen und Mehrverkäufe realisiert haben.
Für wen ist das sinnvoll?
Konfiguratoren unterstützen das Verkaufspersonal in der Kundenberatung und die Einkaufsabteilung bei der Transaktionsabwicklung durch Fehlerreduzierung. Sie reduzieren die Zeiten zur Auftragsklärung erheblich und leisten so einen Beitrag zu kürzeren Lieferzeiten und gesteigerter Kundenzufriedenheit.
Eine Untersuchung bei einem Möbelhaus und einem Polstermöbelhersteller hat ergeben, dass bei über 35% aller Bestellungen ohne Konfiguratoren Rückfragen zur Variantenausführung gab und dass die Klärung im Durchschnitt 8 Tage benötigt hat.
Welchen Nutzen bringt das?
Konfiguratoren helfen an vielen Stellen. Sie erweitern die Beratungsmöglichkeiten, sie unterstützen die Verkaufsmitarbeiter, sie verhindern fehlerhafte Konfigurationen, sie sparen Zeit in der der Auftragserfassung und reduzieren die Zeiten für Auftragsklärung. Sie stellen dem Verkauf immer die aktuellen Daten und Preise bereit und unterstützen dabei, Medienbrüche immer weiter zu eliminieren. Ob am Tablet oder am PC – sie zeigen dem Kunden am POS Professionalität und steigern die Kompetenz des Kundenberaters.
Wenn es gelingt, über die Nutzung eines Konfigurators Reklamationen zu verhindern, Arbeitsaufwand zu reduzieren, Umsätze zu erhöhen und schneller zu realisieren, steht der Nutzen weit vor etwaigen Einführungs- und Betriebskosten.
Wie geht man vor?
Zunächst gilt es, die Randbedingungen und Zielsetzungen zu klären: Steht der Beratungsaspekt im Vordergrund oder die fehlerfreie Prozessabwicklung? Welche technische Infrastruktur ist sinnvoll? Welches Katalogdatenformat wird verwendet und ist dieses standardisiert (z.B. IDM)? Welche Schnittstellen bietet der Konfigurator zur Weitergabe der Ergebnisse an die Warenwirtschaft?
Bei der Einführung hat sich gezeigt, dass es sinnvoller ist, mit einzelnen Sachbearbeitern und einer kleinen Anzahl an Herstellern im Konfigurator zu starten. Damit lassen sich im kleinen Kreis Einführungsschwierigkeiten, die von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein können, erkennen und beheben, bevor man mit dieser Lösung auf alle Mitarbeiter zugeht. Für viele Mitarbeiter ist ein Konfigurator Neuland, dem sie skeptisch gegenüberstehen. Wenn dann Probleme bei der Einführung hinzukommen, führt die schnell zu einer negativen Grundeinstellung.
Wie aufwändig ist die Einführung?
In einzelne Phasen heruntergebrochen, ist die Einführung nicht sehr aufwändig. Die Einstiegskosten sind bei den jeweiligen Softwarelösungen am Markt unterschiedlich. In den Betriebsgebühren gibt es unterschiedliche Modelle ab 25 Euro im Monat je Tablet oder ab 5 Euro je genutztem Hersteller.
Gibt es Fallstricke in der Einführung?
Die Qualität der Daten sowie die Integration in die Prozesse müssen stimmen. Beides ist gleichermaßen wichtig. Wenn es einzelne Lücken gibt, dann wird die Akzeptanz spürbar abnehmen. Die Einführung muss daher so gut vorbereitet sein, dass bereits der „erste Schuss“ sitzt.
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