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Worum geht es bei diesem Thema?
Im Rahmen eines Vortrags auf dem IWOfurn Summit 2018 hat home24 seine Erfahrung in etwa so formuliert: „Die kurze Lieferdauer ist nicht zwingend entscheidend dafür, dass der Kunde kauft. Aber die Information, die wir den Kunden geben, muss exakt stimmen. Ist das nicht der Fall, verlieren wir den Kunden.“
Man muss dem Kunden also vor dem Kauf exakt sagen können, wann er die Ware bekommen wird. Floskeln wie „in 6–8 Wochen“ sind wenig hilfereich und vermitteln dem Kunden nicht die Kompetenz, die er erwartet. Es geht also hier nicht um den Lieferprozess an sich, sondern um die Informationen zum Lieferprozess vor der Kaufentscheidung,
Für wen ist das sinnvoll?
Unternehmen nehmen bei ihrer Werbung, beim Internetauftritt und bei diversen Marketingkampagnen Streuverluste in Kauf. Die konkrete Frage eines Kunden nach der Lieferdauer, der kurz vor der Kaufentscheidung steht, kann man aber nicht genau beantworten. Das passt nicht zusammen! Um den Kunden zu gewinnen, muss die voraussichtliche Lieferzeit an jedem POS verfügbar gemacht werden. Hier müssen Handel und Industrie Hand in Hand zusammenarbeiten.
Welchen Nutzen bringt das?
Der Kunde bekommt eine klare Vorstellung davon, wann seine Wunschprodukte geliefert werden. Diese Information steigert die Conversionrate signifikant.
Dem Verkauf gibt diese Information die Kompetenz, die ein Kunde erwartet und zudem die Möglichkeit schnell Alternativen mit anderen Lieferzeiten anzubieten, sollte eine zu lange Lieferzeit ein No-Go für den Kunden sein.
Wie geht man vor?
Zunächst muss man die Vertriebsstrukturen betrachten. Lieferzeiten sind nämlich keine Stammdaten, sondern sie ändern sich täglich und sind von Modell zu Modell unterschiedlich. Sogar einzelne Ausführungen bei einzelnen Modellen können die Lieferzeiten beeinflussen. Da z.B. beim Dropshipping eine zusätzliche Lageranlieferung und damit eine Logistikstrecke entfallen, ist die Lieferzeit für diesen Prozess kürzer als für eine Lageranlieferung mit anschließender Auslieferung.
Als Hersteller entwickelt man Prozesse, die auf Knopfdruck die unterschiedlichen Lieferzeiten für einen Kunden in Anhängigkeit der Unternehmensparameter (Lagerort, Logistikstrecken, Vertriebskanäle) und der Artikelparameter („Hochglanz 3 Tage länger“) aufbauen. Als Händler wiederum benötigt man eine Schnittstelle für seine Warenwirtschaft und/oder den Onlineshop. Fast noch wichtiger ist, die Frage zu klären, ob man sich die Lieferzeiten von mehreren Lieferanten an einer Stelle abholen kann, damit man nicht hunderte individuelle Anfragen bzw. Projekte benötigt.
Wie aufwändig ist die Einführung?
Auf Herstellerseite hängt der Aufwand direkt mit der Variabilität der Produkte zusammen, falls sich aus den unterschiedlichen Varianten unterschiedliche Lieferzeiten ergeben. Das bedeutet, dass man für einen einzelnen Artikel oder ein einzelnes Modell mehrere Lieferzeitinformationen bereitstellen muss. Dazu gehören z.B. die Lageranlieferung abweichend von Dropshipping, Anlieferort im Inland abweichend vom Ausland, bestimmte Varianten kombiniert mit den vorherigen Parametern mit differierenden Lieferzeiten.
Auf der Handelsseite verfügen die Warenwirtschaftssysteme über gering ausgeprägte Möglichkeiten, Lieferzeiten zu verwalten. Diese Möglichkeiten muss man dennoch nutzen und eine Lösung schaffen, wie man die darüberhinausgehenden Informationen an den POS und zum Verkäufer bringt. WebServices in Richtung Plattformen, welche solche Lieferzeiten bereitstellen, erscheinen am sinnvollsten.
Gibt es Fallstricke in der Einführung?
Der dickste Fallstrick ist die Ungeduld. Stand heute stehen viele Unternehmen in diesem Thema am Punkt “Null“. Will man nun in sehr kurzer Zeit einhundert Prozent erreichen wollen, wird man scheitern und das Projekt als nicht realisierbar einstufen. Setzen Sie sich — sowohl im Handel als auch in der Industrie – kleine erreichbare Teilziele. Bedenken Sie: Selbst wenn Sie alles perfekt umsetzen, benötigen Sie auf Seite Ihrer Partner mindestens 100 Unternehmen, die das auch tun oder getan haben. Es hilft auch Ihren Geschäftspartnern, wenn man sich auf kleinere Schritte, dafür aber einen verbindlichen Zeitplan bis zur vollständigen Zielerreichung einigt.
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