Lohnt sich die ChatGPT-App?
In Sachen Nutzerzahlen hat ChatGPT bereits Rekorde aufgestellt. Schon wenige Tage nach der Veröffentlichung konnte das Programm eine Million Nutzer verzeichnen. Mittlerweile wird es sogar von über einer Milliarde Menschen täglich verwendet. So übernimmt der eigenständig Texte schreibende Chatbot das Verfassen von E‑Mails oder die Hausaufgaben. Im letzten Monat kam nun eine App-Version der Künstlichen Intelligenz (KI) auf den Markt. Doch wie lohnenswert ist diese? Und was für Vor- und Nachteile gibt es?
Wie sieht die App aus?
Viele Monate lang war die Verwendung von ChatGPT nur über den normalen Internetbrowser möglich. Daneben gab es auch einige Drittanbieter-Apps, welche die Nutzung auf dem Handy erlaubten. Im Mai dieses Jahres wurde nun eine eigene App für ChatGPT präsentiert. Seitdem können Nutzer aus den USA mit dem KI-Programm ohne einen Drittanbieter arbeiten. Kurze Zeit später wurde die App in weiteren Ländern freigegeben, darunter auch Deutschland. Der einzige Haken: Bis jetzt ist die ChatGPT-App in allen Ländern ausschließlich für Apple-Geräte verfügbar. Und diese müssen mindestens die iOS-Version 16.1 aufweisen.
Daneben ist ein OpenAI-Account erforderlich. Das Gute ist, dass alte Chats automatisch auf die App übertragen werden und man so auf bereits erstellte Texte problemlos zugreifen kann. Sollte man noch keinen Account besitzen, kann man ein Abo als In-App-Kauf erwerben. Als Plus-Nutzer fallen dann monatliche Kosten in Höhe von 23 € an. Ein Plus-Abo wird jedoch nicht zwangsläufig benötigt; es gibt auch ein Basis-Abo.
Von der Desktop-Version unterscheidet sich die App nur in ein paar Kleinigkeiten. Die angebotenen Services sind gleich. Auch in der App können beispielsweise mehrere Chats zugleich abgehalten werden. Und ein späterer Zugriff ist ebenso möglich. Zusätzlich ist es Plus-Nutzern möglich, beliebig zwischen der alten und neuen ChatGPT-Version zu wechseln. Das einzig wirklich Neue, was die App hergibt, ist eine integrierte Spracheingabe. Hierbei wird mit einer Flüster-Erkennung von OpenAI, dem entwickelnden Unternehmen, gearbeitet. Das ermöglicht den Nutzern eine Eingabe der Befehle — auch Prompts genannt — per Sprache.
Die Nachteile
Aufgrund der recht langen Zeitspanne, die zwischen der Veröffentlichung der ersten ChatGPT-Version und der App liegt, haben andere Anbieter die Chance genutzt, ein ähnliches KI-Tool zu erstellen und als App anzubieten. Oft werden daher die Angebote der Konkurrenz angezeigt, wenn man nach der ChatGPT-App sucht. Diese sind zum Teil sehr teuer und liegen beispielsweise bei einem monatlichen Preis von 40 €. Das ist also fast doppelt so viel, wie das Plus-Abo bei ChatGPT kostet. Was Abofallen angeht, sollte man also unbedingt ein wachsames Auge haben.
Darüber hinaus ist es auch ein Nachteil, dass die App vorerst nur Apple-Nutzern zur Verfügung steht, und zwar auch nur denen mit einer aktuellen iOS-Version. Für Android-Nutzer hingegen ist die App noch gar nicht verfügbar. Es ist jedoch zu erwarten, dass das in Kürze folgen wird. So gab OpenAI selbst an, dass die ChatGPT-App als Nächstes für das Android-Betriebssystem fertiggestellt und veröffentlicht werden soll. Der letzte Nachteil besteht darin, dass bei der App nicht alle Plug-ins verfügbar sind, z. B. ist ein Internetzugriff in Echtzeit nicht möglich. Es ist aber anzunehmen, dass auch dieser Punkt in Zukunft ausgebessert werden wird.
Die Vorteile
Neben der extra Sprachbefehl-Funktion weist eine App natürlich auch eine noch schnellere und einfache Nutzung auf. Die Benutzerfreundlichkeit ist dementsprechend höher als bei der Desktop-Version. Das Texte schreiben kann mit der App jetzt noch einfacher, z. B. auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule oder auch beim Essen, erledigt werden. Mit einem Klick lässt sie sich öffnen und man kann direkt Prompts eingeben. Auch die neue Sprachfunktion trägt dazu bei, dass die Nutzung noch schneller vonstattengeht. Schließlich spart man sich so eine Menge Zeit, als wenn man alles per Hand eintippt.
Die Künstliche Intelligenz ist zurzeit mehr denn je auf dem Vormarsch. ChatGPT hat in diesem Jahr viele Menschen begeistert und wurde dankend angenommen. Es ist wahrscheinlich, dass das Programm auch in Zukunft weiter Zulauf findet. Mit der entsprechenden App werden jetzt all die Vorteile — die schnelle und einfache Nutzung sowie die Benutzerfreundlichkeit — noch einmal eine Stufe höher gehoben.
Fazit: Lohnt sich die ChatGPT-App?
Die Menschen mussten eine lange Zeit warten und haben sich bereits danach gesehnt: eine ChatGPT-App, mit der Texte noch benutzerfreundlicher erstellt werden können. Vor einem Monat kam sie endlich auf den Markt. All die Vorteile machen deutlich, dass sich die ChatGPT-App definitiv lohnt. Vor allem die Neuerung der Spracheingabe wertet die App auf. Daneben gibt es auch ein paar Nachteile, doch es ist wahrscheinlich, dass diese in Zukunft aus dem Weg geschaffen werden. Zukünftig ist weiterhin eine große Nachfrage zu erwarten. Alles in allem haben die ChatGPT-Nutzer mit der App die Möglichkeit, Texte noch schneller und einfacher generieren zu lassen — und das macht sie auf jeden Fall lohnenswert.
Autor: Maximilian Schmidt ist CEO der CPI Technologies GmbH. Die Firma ist spezialisiert auf Softwareentwicklung in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Blockchain und digitale Produktentwicklung. https://cpitech.io/de/